Mein Sohn (8) wühlt sich gerade durch sämtliche denkbaren und undenkbaren Programmier- und Scriptsprachen. Jetzt ist er bei Batch-Dateien (.bat) angekommen und löschert mich, was man damit machen kann.
Nun, heutzutage nicht mehr viel. Aber mir fiel in diesem Zusammenhang etwas ein, was ich vor fast 20 Jahren mal gemacht habe – ich hatte ein Textadventure geschrieben, das lediglich aus einer .bat-Datei bestand.
Technisch war das ziemlich interessant gelöst. Beim einfachen Ausführen der Datei wurde eine Reihe von weiteren .bat-Dateien erzeugt (nimm, benutz etc.), die dann die Befehle innerhalb des Spiels darstellten. Beim korrekten Beenden wurden diese Dateien dann wieder gelöscht. Damit man nicht immer wieder von vorn anfangen musste, gab es auch Passwort-Punkte.
Nur weißer Text auf Schwarz war mir aber zu langweilig. Deshalb habe ich die Möglichkeiten der ansi.sys genutzt und alles ein wenig bunter gemacht.
Die Geschichte selbst ist eher einfach und schnell gespielt. Ein Teddy wird gestohlen und muss vor bösen Ganoven gerettet werden. Aber ein bisschen stolz bin ich auch heute noch auf dieses kleine Textdokument, das man auch ausführen konnte.
Deshalb habe ich meine alten Backups durchstöbert und siehe da: ich hab’s wieder gefunden. Natürlich habe ich es gleich ausprobiert. Ging natürlich nicht, zumindest nicht richtig.
Ansi.sys geht schon lange nicht mehr. Und auch Ansi.com als Ersatz kann man vergessen, gibt es nicht als 64bit-Version.
Aber eine Suche brachte ansicon zutage. Ein kleines Tool, das die Commandozeile mit ansi-features startet und das es auch in 64bit gibt.
Und, HURRA, damit läuft es noch*.
Lust, es mal auszuprobieren? Hier ist es.
* Ein kleines Problem gibt es: die Escape-Sequenz ESC[=valueh wird nicht mehr unterstützt. Naja, fällt kaum auf.
Update: Sohnemann hat es durchgespielt 🙂 und dabei festgestellt, dass die Eingabeaufforderung von Windows 10 eingebaute ANSI-Unterstützung hat (Jippie!).
ansicon ist also unter Windows 10 nicht nötig.