30.06. (km-Stand: 74251)
Heute wechseln wir das Haus. Wir wollen die Hochlandpiste 35 nehmen, die quer über die Insel führt.
Nach gut 120 km auf der Ringstraße geht es links ab in die Berge. Es wird schnell sehr holprig. Aber die Strecke ist schön und absolut sehenswert. Wir halten immer wieder für Fotostops an.
Unter anderem kommen wir an verschiedenen Gletschern (Langjökull, Hofsjökull) vorbei. Der Wind pfeift allerdings mächtig da oben.
Nach 170 km kommen wir auf der anderen Seite wieder auf der Asphaltstraße an. Auch wenn es ziemlich rau war, war es eine schöne Fahrt.
Kurze Zeit später kommen wir am Gullsfoss und dem Geysir vorbei, also da möchte ich gerade nicht hin. Menschenmassen … dagegen war es am Dettifoss einsam. Das müssen wir mal spät abends versuchen.
Nach ca. 6 Stunden Fahrt kommen wir am 2. Haus in Laugarvatn an. Das Haus ist hübsch, aber völlig anders als das 1. Haus. Eher traditionell.
01.07. (km-Stand: 74595)
Heute fahren wir als ersten zum Þingvellir. Hier haben die alten Isländer ihre Versammlungen abgehalten. Der Ort liegt genau an der Spalte, wo die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte zusammenstoßen.
Der Ort gehört zum Golden Circle und ist entsprechend touristisch überlaufen. Am Visitor Centre gibt es aber eine sehr gute multimediale Ausstellung, die wir uns in Ruhe ansehen können, weil komischerweise kaum jemand reingeht.
Dann laufen wir eine kurze Wanderung, wobei wir bis zum kleinen Wasserfall Öxarárfoss immer noch durch Menschenmassen „waten“ müssen. Danach wird es aber schnell einsam und wir laufen durch Heideland, das durch Felsspalten immer wieder unterbrochen wird.
An Skógarkot, einem verlassenen Gehöft (nur noch ein paar Steinmauern) biegen wir ab und laufen einen anderen Weg zurück.
Zum Glück haben wir noch bemerkt, dass der Parkplatz gebührenpflichtig ist und zahlen noch schnell die 750 IKr.
Dann fahren wir zurück. Unterwegs machen wir einen Abstecher zu einer Höhle, die noch vor 100 Jahren bewohnt war (Cave People). Hier trinken wir einen super Kaffee, während wir auf den Beginn der Führung warten. Wir sind mal wieder die Einzigen. Die Führung ist ganz hervorragend und dauert etwa ein halbe Stunde.
Dann geht es zurück. Nach dem Abendbrot fahren wir aber nochmal los. Wir wollen Gullfoss und Geysir ohne Menschenmassen erleben. Das klappt zum Glück auch. Abends um 8 ist nur noch wenig los. Der Wasserfall ist wirklich grandios und absolut sehenswert.
Auch der Strokkur tut uns den Gefallen und spuckt regelmäßig Wasser in Luft. Sein Nachbar, der Geysir, ist ja leider etwas faul geworden.
02.07. (km-Stand: 74765)
Das Wetter verspricht nochmal schön zu werden. Wir wollen das nutzen und fahren gleich nach dem Frühstück los nach Landmannalaugar. Der Weg dahin ist am Ende eine F-Piste und ziemlich rumplig, ganz am Ende müssen wir sogar noch durch Wasser, weil der Parkplatz davor voll ist. Aber das lohnt sich definitiv.
Wir laufen heute zwei Berge bis zum Gipfel, Bláhnúkur und Brennistein. Der Anstieg zum ersten Berg beginnt sofort nach Landmannalaugar, das nicht viel mehr als ein steiniger Zeltplatz und ein paar Hütten zum Übernachten und Duschen ist.
Es geht ziemlich steil hoch. Ziemlich viele Leute sind bei dem schönen Wetter unterwegs, zum Glück meist in die gleiche Richtung. Ein paar kriegen aber offenbar auch Angst vor dem Aufstieg und wollen auf dem schmalen Pfad zurück, das ist ein wenig schwierig, aber bald ist das auch vorbei. Jetzt geht es bis zum Gipfel fast nur bergan. Unterwegs rasten wir immer mal wieder und genießen die grandiose Aussicht bei Keks und isländischer Motivationsschoki.
Der Rundblick ganz oben ist unglaublich, das hat sich wirklich gelohnt.
Weiter geht es auf dem Kamm bergab. Kurz bevor wir wieder am Fluss sind, wird es nochmal richtig steil. Aber wir kommen alle unfallfrei nach unten.
Durch den Fluss waten wir durch. Echte Trittsteine sehen wir nicht. Man könnte zwar versuchen, über ein paar Steine rüber zu gehen, aber das ist Risiko und ein paar Leute holen sich auch einen Schwung Wasser in die Schuhe. Das haben wir uns erspart.
Mit ein wenig Überredung und Bestechung erklären sich die Jungs bereit, auch den zweiten Berg (Brennistein) noch mit hoch zu laufen. Es wird wieder steil, aber diesmal nicht so hoch. Wir laufen vorbei an leicht muffelnden Thermalquellen. Oben gibt es wieder einen herrlichen Blick über die Berge und in das Tal, in dem Landmannalaugar liegt. Das ist richtig schön hier.
Jetzt geht es nur noch den Berg runter und zurück. Der Weg ist im Tal gut ausgebaut.
Nach gut 5 Stunden sind wir wieder am Auto und fahren zurück.
Am Haus lasse ich dann noch Wasser in den Hot Pot und wir genießen noch ein paar Minuten im warmen Wasser.
03.07. (km-Stand: 75051)
Heute regnet es das erste Mal richtig. Da wir das geahnt haben, haben wir vorgesorgt. Heute gibt es eine „Indoor“-Aktivität, naja, zumindest fast: Wir besuchen eine Lavahöhle. Sie heißt Viðgelmir und liegt bei Husafell in der Nähe des Langjökull. Wir gelangen dahin wieder über verschiedene Gravel Roads.
14 Uhr geht es los. Die junge Frau, die unser Guide ist, erzählt sehr schön über die Höhle und alles, was so dazu gehört. Die Höhle selbst ist ca. 1500 m lang, von denen wir ca. 600 m begehen können.
Im Gegensatz zu den Lava Tubes in Queensland ist es hier aber saukalt (0°C). Die Tour dauert 1,5 Stunden und ist absolut lohnend.
04.07. (km-Stand: 75397)
Auch heute ist wohl ein reiner Regentag. Ist nicht schlimm. Wir fahren erstmal ins Geothermalkraftwerk Hellisheði. Da gibt es eine Ausstellung zum Kraftwerk, man könnte auch eine Führung machen, aber das tun wir heute nicht.
Danach fahren wir weiter nach Hvolsvöllur. Hier gibt es eine Vulkan- und Erdbebenausstellung (LAVA). Die ist nicht sehr groß, aber gut gemacht, mit viel Multimedia und Interaktion. Es regnet weiterhin. Eigentlich wollten wir bis nach Vik fahren, aber es ist schon relativ spät und so fahren wir nur noch bis zum Seljalandsfoss, einem Wasserfall direkt an der Ringstraße 1.
Das ist ziemlich touristisch erschlossen und so kostet der Parkplatz auch Geld (war bis jetzt selten). Das Timing ist spitze. Als wir das Parkticket bezahlt haben, fängt es an zu gießen. Also Regenjacken an und los. Der Wasserfall ist ziemlich hübsch. Als Besonderheit kann man hinter und unter ihm durchgehen. Nass würde man also wahrscheinlich immer werden. Die Jungs jammern etwas rum, aber da müssen sie durch.
Nach dem Abendbrot schwingen Michi und ich uns noch einmal ins Auto und fahren zum Vulkankrater Kerið, an dem wir schon 4 mal vorbeigefahren sind. Aber es hat sich aufgezogen und so können wir den Krater mit seinem blauen See bei bestem Sonnenschein genießen. Sehr schön!